Der Bär

Im Traum einen wilden Braunbären gezähmt, just in dem Moment, als er mich fressen wollte. Er stand auf seinen Hinterbeinen, ich hockte hinter einem behelfsmäßigen Schutz, ein Tisch oder was, und ich wusste, jetzt werde ich sterben. Er war groß und stank widerlichst, er brüllte und dampfte aus dem Maul, als ich mein Vertseck verließ und direkt auf ihn zuging und ihn berührte. (Meine Angst hatte sich plötzlich -im Angesicht des Todes- aufgelöst, mir blieb irgendwie keine andre Wahl als die Liebe.) Ich legte meine Hand an seine Flanke und war ganz ruhig. Und so beruhigte sich auch der Bär, der vorher Türen zerschmettert, Glas zerkratzt, alles abgewehrt hatte, dass ich ihm auf meiner Flucht vor ihm in den Weg gedonnert hatte. Ich fühlte den Herzschlag im massigen Körper. Der Bär war hungrig und geiferte, also ging ich mit ihm zum Kühlschrank. Darin war kein Fleisch, nur Gemüse, Entschuldigung Bär. Aus seiner Perspektive gab das Fleisch ihm Käse. Dann gingen wir raus auf die Straße, der Bär neben mir und ich neben ihm. Duldsam. Respektvoll. Parallel. Nach dem Aufwachen fühlte ich mich stark.


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